Sonntag, 29. Mai 2011

Ein bescheidenes Glück - die beste Form des Glückes (Theodor Fontane)

Ich sitze im Kinderheim. Es ist Regenzeit. Folglich regnet es. Ich bin glücklich. Ich bin zufrieden. Mir geht es gut. Ich bin nun seit Februar in Kambodscha. Mit Sicherheit gab es schwere Zeiten, doch ich bin daran gewachsen. Auch wenn es vor allem zu Beginn hart war, hat mich Phnom Penh, habt mich Kambodscha, und haben mich vor allem die Menschen hier verzaubert. Ich habe ein zweites (eigentlich ein drittes) zu hause gefunden. Ich fühle mich zuhause! Das ist schon alles, was ich zu sagen habe. Die Zeit rennt. Es gilt, alles mitzunehmen, was geht - die Lebensfreude und die Offenheit aufzusagen, um davon auch in Deutschland noch zehren zu können. Ich lebe ein gutes Leben. Ich bin glücklich!

Ein paar Schnappschüsse aus dem Alltag folgen.

I am sitting at the ChildrensHome. It is rainy saison. Therefore, it is raining. I am happy. I am satisfied. I am feeling good. I have been in Cambodia since the beginning of February. There have for sure been hard times, however, I have grown personally. Even if times were rough especially in the beginning, I am enchanted by Phnom Penh, Cambodia, and by the Cambodian people. I have found a second (well, more like a third) home. It feels like home. That is about all I have to say today. Time is running. So I have to take everything I can get - absorbing the vitality and openness, so I can live off of it when I am back. I live a good life. I am happy.

There are a few everyday snapshots to follow:








Samstag, 14. Mai 2011

Auf den Spuren einer erschütternden Geschichte - On the tracks of a harrowing history

Die neuere kambodschanische Geschichte wird - leider - von der Terrorherschaft der Roten Khmer bestimmt. Nachdem die Roten Khmer 1975 den Bürgerkrieg für sich entschieden hatten, begannen sie unter Führung von Pol Pot, das Land gesellschaftlich und politisch umzustrukturieren: Die Einwohner der Städte wurden auf das Land umgesiedelt und die Anhänger der Opposition verfolgt. Während der Herrschaft der Roten Khmer zwischen 1975 und 1979 starben mehr als eine Millionen Menschen an Hunger und Krankheiten oder wurden brutal umgebracht - umgebracht wurde jeder, der sich irgendwie verdächtig machte, weil er lesen und schreiben konnte, chinesische Eltern hatte, eine Brille trug oder weil sein Gesicht nicht gefiel.
Im Stadtzentrum Phnom Penhs gibt es heute ein "Völkermord-Musem", welches zur Zeit der Herrschaft der Roten Khmer als "Security Office" genutzt wurde. Auch hier erlitten Tausende von Gefangenen massive, menschenverachtende Folterung, unter anderem durch Elektroschocks und das brutale Entfernen von Finger- und Fußnägeln. Viele verloren ihr Leben in diesem "Security Office". Von mehr als 20.000 Gefangenen überlebten sieben Männer diesen Albtraum.
Der Besuch dieses Museums zeigt die tragische, noch junge Geschichte des Landes Kambodscha. Es ist ein erschütternder Einblick in die Leiden und Todesängste der Menschen, welche auf Grund ihres unpassenden Aussehens, ihrer Brille oder ihrer Fähigkeit zu lesen und zu schreiben, ihr Leben ließen. Noch heute ist Kambodscha von der Herrschaft der Roten Khmer gezeichnet. Auch wenn sich das Land im stetigen Aufbau befindet, sind die Narben der Vergangenheit tief. Das Land leidet auch gut dreißig Jahre nach dem Ende der Roten Khmer und Pol Pot - viele Menschen leiden noch heute unter posttraumatischen Depressionen und Angstzuständen. Als Gast dieses Land finde ich es unglaublich wichtig, auch diesen traurigen, erschütternden Teil der Geschichte dieses Landes und der Menschen hier zu würdigen.
Die folgenden Bilder zeigen einen kleinen Eindruck meines Museumsbesuches. Vielleicht machen sie auch euch ein kleines bisschen nachdenklich.

The younger Cambodian history is - unfortunalety - characterized by the reign of terror of the Khmer Rouge. After the Red Khmer had won the Civil War in 1975, they started - under the leadership of Pol Pot - to restructure the country socially and politically. The urban population was resettled to the country side and supporters of the opposition were persecuted. During the reign of Khmer Rouge between 1975 and 1979 more then one million people died due to starvation or illnesses or were killed brutally - everybody that was somehow suspicious, because he/she was able to read and write, because he/she had Chinese parents, wore glasses or just did not please, was killed. 
Today there is a Genocide Museum in the the city centre of Phnom Penh, which used to be a former security office created on orders of Pol Pot. Here thousands of prisoners experienced massive, inhuman torture, above others by electric shocks and the brutal ripping off of finger- and toenails. Many lost their lifes in this "security office". Out of more than 20.000 prisoners only seven men survived this nightmare.
A visit of this museum shows the tragic, young history of the country Cambodia. It is a harrowing insight into the suffering and the deadly terror of these people that had to die because of their "inappropriate" look, their glasses or their ability of read and write. Even today Cambodia is marked by the reign of the Red Khmer. Even if the country is in a state of constant build-up, the scars of the past are very deep. More than thirty years after the end of Khmer Rouge and Pol Pot, the country still suffers - even today lots of people supper from posttraumatic depression or states of anxiety.
As a guest in this country I think it is enormously important to aknowledge this sad, harrowing part of the history of this country and its people. 
The following pictures give a little impression of my visit at the museum. Maybe they give you some food for thought as well. 










  

Mittwoch, 11. Mai 2011

Zahnputzaction - Toothbrushing Action

Viele der kleinen Bewohner des Chibodia ChildrensHomes hatten vor ihrer Ankunft noch niemals eine Zahnbürse gesehen, geschweige denn benutzt. "Was bitte ist eine Zahnbürste und was soll man damit machen?" Um diesen Kindern die Wichtigkeit des Zähneputzens näher zu bringen, wird aus der Zahnputzroutine - zumindest für die Jüngeren  - dreimal täglich ein kleines Event veranstaltet. In eine lange Reihe aufstellen und los geht der Spaß ...

A lot of the children at Chibodia had never seen a toothbrush before they came here, not mentioning that they have of course never used one before. "What is this and what am I supposed to do with it?" In order to illustrate the importance of brushing teeths, toothbrushing has become a little event - especially for the younger ones. Just get in one long row and let's get this fun started ...